Das Material NUO konnte dabei auf ganzer Linie überzeugen. Es ist ein sehr weiches, stoffartiges Furnier, besonders nachhaltig, ressourcenschonend und nachwachsend. Die warme Ausstrahlung des Holzes wurde von den Probanden als sehr positiv bewertet und stützt den Wunsch einer gemütlichen und entspannten Atmosphäre im Interior eines Fahrzeugs wie wir diese bereits von zuhause kennen.
NUO besteht aus hochwertigem Holzfurnier mit einer Stärke von 0,6 mm und einer rückseitigen Textilkaschierung, die mittels eines wasserbasierten Klebstoffs verbunden werden. Die Holzoberfläche wird anschließend mit einem grafischen Muster gelasert, was dem Material seine Flexibilität verleiht. Sechs Holzarten und vier Gravuren bilden die aktuelle Kollektion. Für den Demonstrator verwendete Luccarelli die Holzart Nussbaum in der Gravur T1L, welche mit einer Rastergröße von ca. 4 mm zu der größten der vier NUO Gravuren gehört.
Die Optik und Flexibilität des NUO Materials faszinieren, ungewöhnliche Formen und Rundungen lassen sich mühelos realisieren. Einen weiteren Vorteil bringt die durch den Produktionsprozess entstandene Perforation im NUO Furnier. Durch den Einsatz von Lichteffekten findet eine Interaktion mit dem Fahrer statt. Ein plötzliches Abbremsen ohne jegliche Vorwarnung beispielsweise wäre für die Insassen verstörend – durch einen vorherigen Lichtimpuls am Lenkrad oder auf dem Armaturenbrett wird diese Aktion softwareseitig kundgetan.
Nach Abschluss des Projektes wird der Demonstrator/Fahrsimulator langfristig weiterentwickelt um weitere Konzepte auch im Hinblick auf die Bedürfnisse der Textil- und Automobilindustrie am Standort Baden-Württemberg voranzutreiben. „Am Demonstrator sollen zukünftig in einer virtuellen Umgebung Strecken in der Stadt oder auf dem Land abgefahren werden, damit die Probanden die Haptik der biobasierten Bedienelemente be-greifen und er-fassen können“, so Luccarelli.
Martin Luccarelli lobt die Interdisziplinarität des Projekts: „Wir haben nicht nur gezeigt, dass man mit biobasierten Materialien und interaktiven Bedienelementen die Komplexität im Fahrzeug reduzieren und Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen kann, sondern wir haben auch von Anfang an als Disziplinen zusammengearbeitet, statt die Arbeitspakete nacheinander abzuarbeiten.“